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Industrielle Planung: Wie können Sie unerwartete Zwischenfälle besser bewältigen?

Überwachen & Steuern

Online gestellt am 17/12/2025

Lesedauer 8 Minuten

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In einer Fabrik dreht sich alles um den richtigen Takt. Maschinen laufen, Bediener arbeiten, Bestellungen gehen ein und doch kann ein einziges unvorhergesehenes Ereignis alles aus dem Gleichgewicht bringen: ein Maschinenausfall, Lieferverzug oder eine kurzfristige Kundenanfrage. Genau hier kommt die industrielle Planung und Terminierung ins Spiel, ein oft unterschätzter, aber unverzichtbarer Ansatz, um Kontrolle und Effizienz zu sichern.

Im Folgenden erklären wir verständlich, was Planung und Terminierung bedeutet, warum es im Alltag so entscheidend ist und wie moderne Lösungen wie jene von AVEVA diese Herausforderung in einen echten Performance-Hebel verwandeln.

Was ist industrielle Planung und Terminierung?

Definition

Planung und Terminierung ist die Kunst, Ordnung in die Produktion zu bringen.
Stellen Sie sich eine Fabrik mit dutzenden Maschinen vor, mit Bedienern, ankommenden Rohstoffen und sich stapelnden Aufträge - oft ohne klare Regeln.

Eine Planning-&-Scheduling-Software ermöglicht genau das: Struktur, indem festgelegt wird, in welcher Reihenfolge die Aufgaben ausgeführt werden, von wem und mit welchen Ressourcen. Dabei geht es nicht nur um Planung, sondern um das Konkrete: Welche Maschine startet wann? Welches Los wird von welcher Maschine bearbeitet? Wie lange dauert jeder Arbeitsschritt? 
Diese Logik umfasst auch die Verwaltung der Arbeitsaufträge, um Serien nach Terminen, verfügbaren Materialien und Produktionsrestriktionen zu priorisieren.

Eine gute Planung und Terminierung ermöglicht es somit, eine Reihe von Zwängen (begrenzte Maschinen, enge Termine, knappe Materialien) in einen flüssigen, realistischen und effizienten Produktionsplan zu verwandeln.

Unterschiede zwischen Produktionsplanung und Planung und Terminierung 

Produktionsplanung und Planung und Terminierung werden oft verwechselt, obwohl es sich um zwei unterschiedliche, aber sich ergänzende Schritte handelt:

  • Die Produktionsplanung erfolgt vorgelagert. Sie legt die großen Linien fest: Wie viel in der Woche produziert wird, welche Ressourcen benötigt werden, wie die Volumina auf die Fabriken verteilt werden. Das ist eine globale, strategische Sicht.
  • Das  Planung und Terminierung agiert im Detail und im kurzfristigen Zeitfenster. Das ist das Operative: Zu welcher Uhrzeit diese Serie gestartet wird, in welcher Reihenfolge die Lose bearbeitet werden, wie man zwischen einer ausgefallenen Maschine und einem dringenden Auftrag jongliert.

Zusammengefasst: Die Produktionsplanung sagt „was“ und „wann“ im langfristigen Horizont,
die Planung und Terminierung  sagt „wie“ und „in welcher Reihenfolge“ im Tagesgeschäft.
Beide sind voneinander abhängig: Ohne Produktionsplanung verliert die Planung und Terminierung die globalen Ziele aus dem Blick. Ohne  Planung und Terminierung  bleibt die Produktionsplanung theoretisch und nicht umsetzbar.

Unvorhergesehenes in der Produktion: eine tägliche Herausforderung

Das Leben in einer Produktionsanlage ist niemals ein ruhiger Fluss. Selbst mit der besten Planung der Welt gibt es immer Sand im Getriebe. Das ist normal: Industrie lebt von Bewegung, und Unwägbarkeiten gehören dazu. Wichtig ist nicht, sie um jeden Preis zu vermeiden, sondern zu wissen, wie man schnell und intelligent darauf reagiert.

 

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Welche Arten von Unvorhergesehenem müssen Sie bewältigen?

Unvorhergesehenes in der Produktion ist vielfältig und oft nicht vorhersehbar:

  • Maschinenausfälle: ein Motor gibt nach, ein Teil bricht – und eine ganze Linie steht still.
  • Lieferverzögerungen: wenn ein Rohstoff zu spät oder in unzureichender Menge eintrifft, kann die geplante Serie nicht gestartet werden.
  • Dringende Kundenaufträge: ein priorisierter Auftrag trifft in letzter Minute ein und muss in einen ohnehin vollen Plan integriert werden.
  • Personalausfälle: ein fehlender Bediener oder ein Kompetenzmangel an einer kritischen Station kann das Tempo verlangsamen.
  • Qualitätsschwankungen: Nichtkonformitäten oder Ausschuss, die ungeplante Nacharbeiten erforderlich machen.

Klar gesagt: Die Anlage ist ein bewegliches Feld – und die  Planung und Terminierung muss sich permanent anpassen, um relevant zu bleiben.

Folgen eines starren  Planung und Terminierung 

Wenn eine Planungs und Terminierung-System zu starr ist, stößt es schnell an die Realität:

  • Pläne werden bereits durch die kleinste Störung hinfällig
  • Teams verlieren Zeit mit improvisierten Notlösungen
  • Bestände steigen, weil die Flüsse schlecht ausbalanciert sind
  • Kundentermine explodieren – zulasten von Zufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit

Kurz gesagt: Ein starres  Planung und Terminierung  ist wie ein in Stein gemeißelter Plan – auf dem Papier schön, aber im echten Leben nutzlos. Was es braucht, ist ein agiles  Planung und Terminierung , das in der Lage ist, Unwägbarkeiten in Echtzeit zu integrieren, ohne die gesamte Produktion zu destabilisieren.

Planung und Terminierung - Methoden für mehr Reaktionsfähigkeit

Es gibt nicht nur eine einzige Art,  Planung und Terminierung  zu betreiben. Je nach Anlagetyp, Produktart und Produktionszielen kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Manche setzen auf Geschwindigkeit, andere auf Präzision – aber alle verfolgen dasselbe Ziel: den richtigen Kompromiss zwischen Effizienz und Flexibilität zu finden.

Endliche Kapazität vs. unendliche Kapazität

  • Unendliche Kapazität:
    Man geht davon aus, dass Anlagen und Personal unbegrenzt verfügbar sind. Das ist einfach zu berechnen, aber völlig unrealistisch. Dieses Modell dient höchstens zur schnellen theoretischen Belastungsschätzung, prallt jedoch an den realen Restriktionen ab.
  • Endliche Kapazität:
    Hier werden die tatsächlichen Grenzen der Anlagen berücksichtigt (Maschinenanzahl, Schichtzeiten, Rüstzeiten etc.). Das Ergebnis ist deutlich realistischer und ermöglicht einen tatsächlich umsetzbaren Plan – auch wenn die Berechnungen komplexer sind.

Zusammengefasst: Unendliche Kapazität ist ein theoretisches Ideal, endliche Kapazität funktioniert in der Praxis.

Pull-Fluss vs. Push-Fluss

  • Push-Fluss: Die Produktion wird anhand eines vordefinierten Plans gestartet, basierend auf Prognosen. Problem: Wenn sich Aufträge ändern oder Bestände anschwellen, verliert die Fabrik an Agilität.
  • Pull-Fluss: Hier lösen reale Bedarfe (Kundenaufträge, Lagerbestände) die Produktion aus. Diese Methode – bekannt aus Lean Manufacturing und Just-in-Time – reduziert Umlaufbestände und passt sich besser der realen Nachfrage an.

In der Praxis nutzen viele Unternehmen eine intelligente Kombination: Push zur Absicherung der Grundmengen, Pull zur Abfederung von Nachfrageschwankungen.

Integration der Instandhaltung in das Planung und Terminierung 

Ein oft unterschätzter Schlüsselparameter ist die Wartung. Keine Maschine läuft 24/7 ohne Unterbrechung. Ohne die Integration präventiver oder korrektiver Stillstände in das  Planung und Terminierung  werden Pläne unrealistisch und erzeugen Frustration und Verzögerungen.

Die Integration der Instandhaltung ermöglicht:

  • Technische Stillstände zu planen, ohne die gesamte Linie zu blockieren
  • Die Ressourcennutzung rund um die Eingriffe zu optimieren
  • Ungeplante Ausfälle durch präventive und zustandsbasierte Wartung zu reduzieren

Ein modernes Planung und Terminierung beschränkt sich nicht auf die reine Produktion – es integriert auch geplante Stillstände, um den Plan robuster und realistischer zu machen.

Best Practices für ein effizienteres Planung und Terminierung 

Ein gutes Planung und Terminierung bedeutet nicht einfach nur, Aufgaben in einem Plan aneinanderzureihen. Es ist vor allem eine Frage der Methodik und der Haltung: Wie antizipiert man? Wie reagiert man? Und wie bindet man die richtigen Personen zur richtigen Zeit ein?

Unternehmen, die in der Produktion agil bleiben, haben eines gemeinsam: Sie machen aus dem Planung und Terminierung  ein kollektives, lebendiges und sich entwickelndes Steuerungsinstrument.

Konkrete Empfehlungen:

  • Antizipieren mithilfe historischer Daten
  • Mehrere Szenarien vorbereiten
  • Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen
  • Echtzeit-Kommunikation
  • Flexibilität als Grundprinzip akzeptieren

So wird Planung und Terminierung nicht mehr zur technischen Einschränkung, sondern zu einem echten Hebel kollektiver Performance.

Tools für agile Planung und Terminierung 

Theorie reicht nicht aus: Um schnell auf Unvorhergesehenes reagieren zu können, braucht es Tools, die Best Practices in konkrete Aktionen umsetzen. Moderne digitale Lösungen ermöglichen genau das: die Produktion in Echtzeit zu visualisieren, zu simulieren und anzupassen.

Integration in ein MES-System

Ein MES (Manufacturing Execution System) bildet die Brücke zwischen strategischer Planung und Anlagenrealität. Durch die Integration des Planung und Terminierung  koordiniert es Maschinen, Bediener und Materialien unter realen Bedingungen.

Beispiel:
Mit AVEVA MES Operations lassen sich Fertigungsaufträge in Echtzeit verfolgen, der Soll-Plan mit der realen Ausführung vergleichen und der Plan bei Abweichungen sofort anpassen. Fällt eine Maschine aus oder kommt ein dringender Auftrag hinzu, schlägt die Software neue Aufgabenverteilungen vor und hilft den Teams, den Fluss aufrechtzuerhalten.

Ergänzend dazu liefert AVEVA MES Performance eine präzise Transparenz über die Anlageneffektivität (OEE/TRS). Durch die Verknüpfung dieser Kennzahlen mit dem  Planung und Terminierung  lassen sich Engpässe identifizieren, Maßnahmen priorisieren und die Linienverfügbarkeit maximieren.

Echtzeit Visualisierung

Ein statischer Plan hat in einer modernen Fabrik keinen Platz mehr. Digitale Tools bieten eine Echtzeit-Visualisierung der Fertigungsaufträge, Maschinenlasten und des Fortschritts der Operationen. Diese Transparenz ermöglicht es den Teams, sofort zu reagieren, Ressourcen neu zuzuweisen oder Serien ohne Zeitverlust zu verschieben.

Nutzung der Daten über TMS oder ERP

Ein effizientes Planung und Terminierung lebt nicht isoliert: Es speist sich auch aus Daten anderer Systeme wie ERP (Aufträge, Bestände) oder TMS (Logistikflüsse). Durch die Verknüpfung dieser Bausteine erhält das Unternehmen eine durchgängige Sicht – vom Rohwareneingang bis zur finalen Auslieferung. Durch die Kombination von MES, ERP und Echtzeit-Visualisierung gewinnt die Fabrik an Agilität und reduziert die Auswirkungen von Unvorhergesehenem deutlich.

 

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Wie erfüllen die AVEVA-Softwarelösungen die Anforderungen der Planung und Terminierung 

Bei Factory Software begleiten wir Industrieunternehmen auf ihrem Weg zur Performance. Und wenn es um  Planung und Terminierung  geht, bieten die AVEVA-Lösungen eine breite Palette leistungsstarker Werkzeuge, um Komplexität in Wettbewerbsstärke zu verwandeln.

PlanetTogether (APS) entdecken, eine Software speziell für  Planung und Terminierung  und Advanced Planning

PlanetTogether APS ist eine spezialisierte Software, die weit über ein einfaches Excel-Gantt hinausgeht. Sie plant und steuert die Produktion unter Berücksichtigung aller realen Restriktionen: Maschinenkapazitäten, Materialverfügbarkeiten, Rüstzeiten, geplante Wartung usw.
Dank fortschrittlicher Algorithmen erzeugt sie automatisch optimierte Szenarien und bietet Alternativen bei Störungen. Die Werkstatt gewinnt an Transparenz, die Planer sparen Zeit, und die Kunden profitieren von besser eingehaltenen Lieferterminen.

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Reduzierung der Abweichungen zwischen Planung und Ausführung mit AVEVA MES

Die AVEVA-MES-Software stellt die direkte Verbindung zwischen dem theoretischen  Planung und Terminierung und der realen Ausführung in der Anlage her. Sie erfasst Produktionsdaten in Echtzeit, misst Abweichungen zum Soll-Plan und erlaubt eine schnelle Anpassung der Fertigungsaufträge.

Ergebnis: Weniger Verluste, mehr Flexibilität und eine kontinuierliche Verbesserung auf Basis verlässlicher Daten.

 


 

Unvorhergesehenes ist fester Bestandteil des industriellen Alltags. Doch das ist keine Unvermeidbarkeit: Mit agilem Planung und Terminierung  hören Störungen auf, eine Bedrohung zu sein – sie werden zu einer Optimierungschance.

Durch die Kombination aus Antizipation, Zusammenarbeit und leistungsfähigen digitalen Werkzeugen gewinnen Fabriken an Reaktionsfähigkeit, Produktivität und Zuverlässigkeit.

Die AVEVA-Software verwandelt starre Pläne in intelligente Systeme, die die täglichen Belastungen abfedern.  Planung und Terminierung ist damit nicht mehr nur ein Mittel zur Termineinhaltung – sondern ein echter strategischer Hebel zur Markterfüllung bei optimaler Ressourcennutzung.

Kurz gesagt: Unvorhergesehenes besser managen heißt,  Planung und Terminierung  ins Zentrum der industriellen Performance zu stellen.

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