
Die Risiken des Unternehmensdatenmanagements stellen für die moderne Industrie eine reale Herausforderung dar.
Informationsverluste, Fehler in Entscheidungsprozessen und Datenschutzverletzungen können die operative Effizienz ebenso wie den Ruf eines Unternehmens beeinträchtigen.
Zudem führt ein unorganisiertes Datenmanagement zu Schwierigkeiten beim Zugriff und bei der Nutzung der Daten und behindert dadurch die optimale Ressourcennutzung.
In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Gefahren im Zusammenhang mit der Verwaltung von OT- und IT-Daten analysieren und Strategien zur Risikominderung vorstellen, mit Fokus auf wirksame Lösungen zum Schutz und zur Strukturierung von Unternehmensinformationen
Warum das Unternehmensdatenmanagement für die Industrie entscheidend ist
Industrieunternehmen erzeugen und nutzen heute ein stetig wachsendes Volumen an Daten – von der Operational Technology (OT) bis hin zu klassischen IT-Systemen. Eine effektive Verwaltung dieser Daten ist unerlässlich, um Effizienz, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.
Eine schlechte Datenverwaltung führt zu:
- Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Entscheidungen, die auf ungenauen oder veralteten Daten basieren, können zu Fehlentscheidungen führen und Geschäftsprozesse verlangsamen.
- Reputationsschäden. Die Verletzung sensibler Daten kann das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern beeinträchtigen.
- Operative Ineffizienzen. Fehlt ein klarer und strukturierter Datenfluss, entstehen Engpässe, die die Produktivität bremsen.
- Rechtliche Probleme. Ein Datenmanagement, das nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht, kann zu Sanktionen und rechtlichen Konsequenzen führen.
Die größten Risiken einer fehlerhaften Verwaltung von Unternehmensdaten
Ein ineffizientes Datenmanagement setzt Unternehmen Risiken aus, die sowohl den Geschäftsbetrieb als auch die Sicherheit beeinträchtigen können. Im Folgenden betrachten wir die wichtigsten Gefahren, denen sich ein Unternehmen stellen muss.
Cybersecurity und unbefugte Zugriffe
Eines der größten Risiken sind Cyber-Bedrohungen. Unternehmen sind permanent Angriffen ausgesetzt, die die Integrität der Daten gefährden können. Konkret drohen:
- Malware. Viren, Trojaner und Spyware, die in Unternehmenssysteme eindringen, um Informationen zu stehlen, Abläufe zu verlangsamen oder den Datenzugriff zu blockieren.
- Phishing. Betrügerische Angriffe, bei denen sich Hacker als vertrauenswürdige Organisationen ausgeben, um Mitarbeitende zu täuschen und an Zugangsdaten oder vertrauliche Informationen zu gelangen.
- Ransomware. Schadsoftware, die Unternehmensdaten verschlüsselt und ein Lösegeld für die Wiederherstellung fordert – mit dem Risiko erheblicher finanzieller Verluste.
- DDoS-Angriffe. Überlasten Unternehmensserver durch massiven Datenverkehr, blockieren den Zugriff auf Dienste und unterbrechen Geschäftsprozesse.
- Zero-Day-Angriffe. Nutzen bislang unbekannte Schwachstellen in Unternehmenssoftware aus, bevor Sicherheits-Patches verfügbar sind.
- Credential Stuffing. Einsatz gestohlener Zugangsdaten, um in mehrere Unternehmenssysteme einzudringen.
- Innere Bedrohungen. Mitarbeitende oder ehemalige Angestellte mit Datenzugang können absichtlich oder fahrlässig Schaden anrichten.
Ungenaue Daten und Fehlentscheidungen
Falsche oder veraltete Informationen können die Qualität unternehmerischer Entscheidungen beeinträchtigen:
- Die Nutzung veralteter Daten führt zur Planung ineffektiver Strategien
- Inkonsistenzen in den Daten erzeugen Fehler und Abweichungen in den Analysen
- Fehlende Prüfmechanismen erhöhen das Risiko, sich auf falsche Daten zu verlassen
Informationssilos und operative Ineffizienzen
Viele Unternehmen leiden unter einer Trennung zwischen Abteilungen, mit isolierten Systemen, die nicht miteinander kommunizieren. Dies führt zu:
- Daten-Duplikation. Unterschiedliche Archive enthalten redundante Informationen und erhöhen das Fehlerrisiko
- Geringe Interoperabilität. Nicht integrierte Systeme verlangsamen Geschäftsprozesse.
- Erschwerter Datenzugriff. Das Fehlen eines zentralen Repositories begrenzt den Gesamtüberblick und behindert die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen.
Verstöße gegen Vorschriften: wirtschaftliche und Reputationsschäden
Die Vorschriften zum Datenschutz werden immer strenger, und Unternehmen müssen sich anpassen, um erhebliche Probleme zu vermeiden, zum Beispiel:
- Sanktionen. Die Nichteinhaltung der DSGVO oder anderer Vorschriften zum Schutz sensibler Informationen kann zu Geldstrafen und rechtlichen Konsequenzen führen.
- Schnelle und kostspielige Eingriffe. Im Falle einer Datenverletzung müssen Unternehmen sofortige Maßnahmen ergreifen, um Schäden einzudämmen, die Sicherheit zu verstärken und kompromittierte Informationen wiederherzustellen.
- Verlust von Vertrauen seitens Kunden und Partnern. Ein unsicheres Datenmanagement untergräbt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens.
Wie man OT- und IT-Daten schützt und Risiken reduziert
Ein effektives Unternehmensdatenmanagement erfordert gezielte Lösungen und geeignete Technologien. Hier die wichtigsten:
Software für Datenmanagement und Cybersicherheit
Die Einführung einer modernen Datenmanagement-Lösung ist eine der wirksamsten Maßnahmen, um Schutz und Zugänglichkeit der Daten sicherzustellen.
Ein zentrales Repository beseitigt die Datenstreuung und vereinfacht die Kontrolle und den Schutz der Informationen.
Regelmäßige Software-Updates stellen außerdem sicher, dass die Abwehrmaßnahmen stets aktuellen Cyber-Bedrohungen standhalten.
Implementierung einer Data-Governance-Strategie
Klare Richtlinien für die Verwaltung und den Zugriff auf Daten sind entscheidend, um Sicherheit und Konsistenz in allen Geschäftsprozessen zu gewährleisten.
Die Regelung, wer Informationen einsehen, ändern und teilen darf, verringert das Risiko unbefugter Zugriffe und schützt die Datenintegrität.
Standardisierte Verfahren gewährleisten zudem gleichmäßige und kontrollierte Arbeitsabläufe, eliminieren Abweichungen zwischen Abteilungen und steigern die operative Effizienz.
Eine gut strukturierte Governance verhindert nicht nur Fehler und Schwachstellen, sondern optimiert auch das Informationsmanagement langfristig.
Sicherheit und Schutz der Unternehmensdaten
Zusätzlich zur Datenverwaltung ist es wichtig, wirksame Cybersicherheitsstrategien umzusetzen, wie etwa:
- Firewalls und Intrusion-Detection-Systeme zum Schutz des Unternehmensnetzwerks vor unbefugten Zugriffen.
- Backup- und Disaster-Recovery-Lösungen zur Sicherstellung der Datenwiederherstellung bei Angriffen oder Ausfällen.
- Kontinuierliches Monitoring mit Analysetools, die Anomalien und Bedrohungen in Echtzeit erkennen.
Schulung und Sensibilisierung des Personals
Der menschliche Faktor spielt bei der Datensicherheit eine entscheidende Rolle. Mitarbeitende müssen für Risiken sensibilisiert und in Best Practices geschult werden.
Fazit
Ein ineffektives Unternehmensdatenmanagement kann erhebliche Risiken bergen, von Cyber-Sicherheit über operative Effizienz bis hin zu regulatorischer Compliance.
Die Einführung von Datenmanagement-Software, die Umsetzung klarer Data-Governance-Strategien und die Schulung der Mitarbeitenden sind wesentliche Schritte, um Unternehmensdaten zu schützen und die Betriebskontinuität sicherzustellen.
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