Sparkplug B, die Erweiterung für das MQTT Protokoll
Die Art der MQTT-Kommunikation und deren Vorteile kennen Sie ja bereits. Sollte dies nochmal jemand nachlesen, so empfehle ich die Blogs "Unterstützung von IT Projekten via MQTT" (März 2020) und "Verbindung der Systemplattform mit einem MQTT-Broker (Februar 2020). Heute geht es um die Sparkplug-Erweiterung.
Da das MQTT-Protokoll ein sehr offenes ist, ist hier weder der zu verwendende Topic Namensraum noch die Payload Darstellung der Daten definiert, die im publish/subscribe Verfahren ausgetauscht werden. Auch die Implementierung von Zustandsinformationen ist nicht weiter spezifiziert. Diese Thematik wurde von der Eclipse Open Source Gemeinschaft aufgegriffen und die Sparkplug-Spezifikation entwickelt. Diese ist von der Eclipse Foundation veröffentlicht worden und steht zur Implementierung in entsprechender Kommunikationssoftware zur Verfügung.
Derzeit gibt es zwei Sparkplug definierte Codierungsschemata, die von dieser Spezifikation unterstützt werden. Das erste ist das Sparkplug A-Codierungsschema, das auf der sehr beliebten Open-Source-Definition des Google Protocol Buffer von Kura basiert. Das zweite ist das Sparkplug B-Codierungsschema, das ein umfassenderes Datenmodell bietet, das mit dem Feedback vieler Systemintegratoren und Endbenutzer entwickelt wurde, die MQTT verwenden.
Die Vorteile liegen auf der Hand: durch die Definition und Benutzung von Zustandsinformationen ergibt sich eine bessere und vor allem robustere Verbindung zwischen den Teilnehmern.
Standardisierung und genaue Definition des Namensraumes und der Nutzdaten vereinfachen die Projektierung erheblich. Die Definition des Namensraumes führt dazu, dass die Daten quasi einen "Personalausweis" mit sich führen. Hier kommen dann Tools zum Einsatz, die die Erstellung der eigentlichen Applikation übernehmen und automatisiert ausführen.
So zeigten wir bei dem jüngst stattgefundenen digitalen Ecosystemtag eine Demo, bei der jeder Teilnehmer ein kleines Edge-Device in Form seines Smartphones zu einer großen Applikation beisteuerte. Im Bild sehen Sie den Demo Aufbau. An dieser Demo beteiligten sich über 80 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die gesamte Applikation wurde während der Veranstaltung innerhalb von 2 Stunden automatisiert erstellt. Die übergeordnete Applikation hat die einzelnen Devices in einer Baumstruktur dargestellt, die Daten der Devices wurden angezeigt und natürlich auch archiviert. Aus der Applikation kann selbstverständlich auch schreibend auf die einzelnen Edge-Devices zugegriffen werden.
Diese Demo zeigt eindrücklich die Stärken der MQTT-Sparkplug B Implementierung. Die Teilnehmer waren begeistert und es entstanden schon während der Veranstaltung Ideen, wie man diese Technologie in Projekten nutzen kann.
Haben wir Ihr Interesse geweckt, sehen Sie die Einsatzmöglichkeit auch in Ihrem Unternehmen? Sprechen Sie uns an!
Wir unterstützen Sie gerne auch bei weiteren Themen in dem Bereich Digitalisierung, wie die Weiterverarbeitung der Daten oder auch die Verwaltung von Edge-Devices in der Cloud.