Die industrielle Überwachung steht heute im Mittelpunkt der Strategien zur Digitalisierung der Produktion. Als Kontrollzentrale für Produktionsanlagen ermöglicht sie die Visualisierung, Steuerung und Optimierung von Anlagen, Prozessen und Leistungen in Echtzeit.
Mit dem richtigen System zur Überwachung und Steuerung können Produktionsbetriebe ihre Abläufe präzise und reaktionsschnell steuern. In einem Umfeld, in dem Fertigungsunternehmen Produktivität, Qualität, Rückverfolgbarkeit und Reaktionsfähigkeit miteinander verbinden müssen, wird ein gut konzipiertes Überwachungssystem zu einem wichtigen Vorteil.
Aber was genau ist industrielle Überwachung? Wie funktioniert sie und welche Technologien stecken hinter Abkürzungen wie SCADA, HMI und MES? Welche konkreten Vorteile sind zu erwarten? Und vor allem: Wie lassen sich Fallstricke bei einem Überwachungsprojekt vermeiden? In diesem Blog geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick, damit Sie alles Wissenswerte verstehen, die richtigen Entscheidungen treffen und Ihr industrielles Überwachungsprojekt zu einem nachhaltigen Leistungshebel für die Industrie 4.0 machen können.
Was ist industrielle Überwachung?
Da Fertigungsunternehmen immer größeren Herausforderungen in Bezug auf Reaktionsfähigkeit, Rückverfolgbarkeit und Leistungsoptimierung gegenüberstehen, wird die industrielle Überwachung zu einem unverzichtbaren Managementinstrument. Als Kontrollzentrale für Produktionsanlagen ermöglicht sie die Echtzeit-Visualisierung, Überwachung und Optimierung von Anlagen, Prozessen und Leistungen durch die Erfassung und Analyse industrieller Daten. Dies erleichtert die Erkennung von Unregelmäßigkeiten und ermöglicht fundierte Entscheidungen.
Industrielle Überwachung, operative Definition
Industrielle Überwachung umfasst die gesamte Hardware und Software, die zur Erfassung, Visualisierung, Analyse und Steuerung von Daten aus Produktionsanlagen verwendet wird. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, eine Echtzeit-Schnittstelle zwischen den Teams vor Ort und dem Management bereitzustellen, unabhängig davon, ob es sich um Bediener, Techniker oder Produktionsleiter handelt.
Sie basiert in der Regel auf SCADA-Lösungen (Supervisory Control and Data Acquisition) in Kombination mit Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMIs), um Betriebsdaten anzuzeigen, Alarme zu signalisieren, Steuerungsmaßnahmen zu ermöglichen und die für die Überwachung und kontinuierliche Verbesserung erforderlichen Informationen zu protokollieren.
🔍 Laut einer Studie von Markets & Markets wird der weltweite Markt für industrielle SCADA-Systeme auf 11,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 geschätzt und soll bis 2029 auf 16,6 Milliarden US-Dollar anwachsen, angetrieben durch die Nachfrage nach Automatisierung und Echtzeit-Visualisierung. (Quelle)
Unter den bekanntesten Lösungen auf dem Markt zeichnet sich die Überwachungssoftware AVEVA, wie beispielsweise AVEVA InTouch HMI, durch ihre Ergonomie, Robustheit und Integrationsfähigkeit in alle Automatisierungsebenen, von Steuerungen bis hin zu ERP-Systemen, aus. Sie bietet Fertigungsunternehmen eine übersichtliche, intuitive und anpassbare Darstellung der Betriebsabläufe und erleichtert gleichzeitig die Erfassung und Analyse kritischer Daten.
Hauptziele: Überwachung, Kontrolle und Optimierung
Die Ziele der industriellen Überwachung gehen weit über die einfache Visualisierung hinaus:
- Überwachen Sie Prozesse kontinuierlich, um Parameterabweichungen, technische Störungen oder Qualitätsanomalien sofort zu erkennen.
- Steuern Sie Geräte aus der Ferne oder über Automatisierungssysteme, um Einstellungen anzupassen, einen Zyklus neu zu starten oder einen Prozess abzuschalten.
- Optimieren Sie die Anlagenleistung durch Analyse historischer Daten, Messung von Stillstandszeiten und Überwachung von Leistungskennzahlen (KPIs).
🔍 Die Überwachung wird damit zu einem wichtigen Hebel für die Produktivität. Studien haben gezeigt, dass eine bessere Transparenz der Produktionslinien Stillstandszeiten um bis zu 30% reduzieren und die Gesamtanlageneffizienz (OEE) um 10 bis 15% steigern kann. Quelle
Software wie beispielsweise die AVEVA System Platform ermöglicht die zentrale Überwachung mehrerer Standorte oder Produktionslinien und vereinheitlicht gleichzeitig die Daten für intelligentere und besser koordinierte industrielle Abläufe.
Ein zentraler Baustein der Digitalisierung in der Produktion
Mit dem Aufkommen von Industrie 4.0 ist die Überwachung nicht mehr isoliert, sondern Teil eines vernetzten digitalen Ökosystems, zusammen mit MES, ERP, IoT und Cloud-Plattformen. Diese Integration ermöglicht die Rückführung von Felddaten in strategische Management-Tools und erleichtert so die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen.
Sie spielt eine wesentliche Rolle bei der
- Sicherstellung der operativen Nachverfolgbarkeit (insbesondere in der Lebensmittel-, Pharma- und Luftfahrtindustrie)
- Gewährleistung der Cybersicherheit für Anlagen durch Isolierung kritischer Flüsse und Sicherstellung eines lückenlosen Prüfpfads
- Beschleunigung kontinuierlicher Verbesserungsinitiativen mit zuverlässigen, verwertbaren Daten
🔍 Laut Schneider Electric verzeichnen 75% der Industrieunternehmen, die eine integrierte Überwachung mit Analysetools eingeführt haben, in weniger als 12 Monaten eine deutliche Reduzierung der Produktionsverluste.
Mit einem umfassenden Software-Portfolio ermöglicht Ihnen AVEVA, die Überwachung auf die Cloud auszuweiten, Daten mit Dashboards zu verbinden, auf die von jedem Standort und jedem Gerät aus zugegriffen werden kann, und Rohdaten in umsetzbare Erkenntnisse für Teams vor Ort, in der Wartung und im Management umzuwandeln.
Wie funktioniert ein industrielles Überwachungssystem?
Ein industrielles Überwachungssystem funktioniert wie ein digitaler Dirigent in einer Werkstatt oder Produktion. In Kombination mit einer Produktionsmanagement-Software erfasst es Felddaten, verarbeitet sie, stellt sie visuell dar und ermöglicht es den Bedienern, die Anlagen in Echtzeit zu steuern. Um die Funktionsweise vollständig zu verstehen, ist es hilfreich, die Architektur, die Kommunikationsflüsse und die zentrale Rolle von SCADA-Systemen zu analysieren.
Industrielle Überwachungsarchitektur: Wesentliche Komponenten
Die Architektur eines industriellen Visualisierungssystems basiert in der Regel auf einer hierarchischen und modularen Struktur, die sich aus mehreren Ebenen zusammensetzt:
- Feldebene: Sensoren, Aktoren, Regler, Zähler usw.
- Automatisierungsebene: speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und RTU (Remote Terminal Units), die lokale Daten verarbeiten
- Visualisierungsebene: Bedienstationen, SCADA-Server, Datenbanken, Berichtssysteme usw.
- Benutzeroberflächen (HMI): Mithilfe einer HMI-Software können Bediener über Übersichten, Alarme oder Dashboards mit dem gesamten System interagieren
In einem leistungsstarken System, wie es beispielsweise AVEVA InTouch HMI oder AVEVA System Platform bieten, kommuniziert jede Ebene nahtlos mit den anderen, wodurch eine globale Echtzeit-Übersicht und schnelle Entscheidungen gewährleistet sind.
💡 Eine gut konzipierte Architektur ermöglicht nicht nur die Zentralisierung der Überwachung über mehrere Standorte hinweg, sondern sorgt auch für erhöhte Sicherheit durch Netzwerksegmentierung und die Integration industrieller Firewalls.
Wie fließen Daten zwischen Sensoren, Steuerungen und Überwachungssystemen?
Der Schlüssel zu einem effektiven Überwachungssystem ist eine reibungslose Kommunikation zwischen den Ebenen. Diese Kommunikation basiert auf:
- Standardmäßigen industriellen Protokollen (Modbus, OPC UA, Profibus, MQTT usw.)
- Robusten industriellen Netzwerken (industrielles Ethernet, industrielles WLAN, privates 5G)
- Starker Interoperabilität zwischen heterogenen Geräten
Die AVEVA Software ist bekannt für ihre Kompatibilität mit praktisch allen auf dem Markt erhältlichen Steuerungen und ihre Fähigkeit, Daten auch in komplexen industriellen Umgebungen ohne Verluste oder Verzerrungen zu erfassen.
📊 Eine Studie von LNS Research zeigt, dass 64% der Fertigungsunternehmen die Qualität der Konnektivität zwischen den Geräten als einen Schlüsselfaktor für den Erfolg ihrer digitalen Transformationsprojekte ansehen.
Die Rolle von SCADA in der Überwachung industrieller Systeme
SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition) ist die Software-Kernkomponente des Überwachungssystems. Sie ermöglicht Ihnen:
- Erfassung und Zentralisierung von Felddaten in Echtzeit.
- Visuelle Überwachung von Prozessen über grafische Oberflächen.
- Auslösung von Alarmen gemäß konfigurierbaren Schwellenwerten.
- Automatisierung bestimmter Aktionen (Notabschaltung, Leitungsumschaltung usw.).
- Protokollierung von Daten für Analyse, Berichterstellung oder vorausschauende Wartung.
AVEVA SCADA-Lösungen wie Plant SCADA und System Platform zeichnen sich durch ihre einfache Skalierbarkeit, ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Standortgrößen (von lokalen Stationen bis hin zu Anlagen mit mehreren Standorten) und ihre Integration in eine umfassendere Digitalisierungsstrategie aus.
🔍 Laut ARC Advisory Group können Unternehmen, die eine fortschrittliche SCADA-Plattform einsetzen, eine Verbesserung der Energieeffizienz um bis zu 15% und eine Reduzierung der mittleren Reparaturzeit (MTTR) um 20% erzielen.
📌 Good to know
SCADA steht für Supervisory Control and Data Acquisition (Überwachung, Steuerung und Datenerfassung). Es handelt sich um ein industrielles Computersystem, das zur Fernüberwachung und -steuerung von Anlagen bei gleichzeitiger kontinuierlicher Erfassung von Betriebsdaten entwickelt wurde. Es spielt eine grundlegende Rolle bei der Weiterleitung kritischer Informationen, die für den ordnungsgemäßen Betrieb einer Produktionslinie oder eines Industriestandorts erforderlich sind.
Welche Vorteile sind von der industriellen Überwachung zu erwarten?
Bei der Einrichtung eines industriellen Überwachungssystems geht es nicht nur darum, Daten auf einem Bildschirm anzuzeigen. Bei richtiger Konzeption und Bedienung wird die Überwachung zu einem Beschleuniger der Gesamtleistung, der sich positiv auf Produktivität, Qualität, Wartung und Sicherheit auswirkt. Hier sind die wichtigsten Vorteile, die Sie erwarten können.
Echtzeit-Produktivitätssteigerung
Dank der kontinuierlichen Visualisierung von Produktionskennzahlen können Bediener sofort auf Abweichungen oder Störungen reagieren. Durch die Überwachung können Sie Geschwindigkeitsverluste, übermäßigen Energieverbrauch oder ungewöhnliche Verlangsamungen erkennen und schnell beheben.
Mit den AVEVA HMI/SCADA-Lösungen können Fertigungsunternehmen beispielsweise KPIs in Echtzeit (OEE, Durchsatz, Ausschussquote) auf übersichtlichen, interaktiven Dashboards überwachen, auf die direkt von den Produktionslinien oder aus der Ferne zugegriffen werden kann.
📊 Laut der ISA (International Society of Automation) erzielen Produktionsbetriebe, die eine in Echtzeit vernetzte Überwachung einsetzen, dank einer verbesserten Reaktionsfähigkeit im Betrieb eine durchschnittliche Produktivitätssteigerung von 15 bis 20%.
Qualität und Rückverfolgbarkeit der Vorgänge
Die Überwachung ermöglicht es Ihnen, jeden Schritt des Prozesses von der Materialbeschaffung bis zum Versand zu verfolgen und jeden einzelnen Datensatz mit einer Charge, einer Maschine, einem Bediener oder einem bestimmten Zeitraum zu verknüpfen. Im Falle einer Nichtkonformität können Sie die Ursache des Problems sofort zurückverfolgen.
Plattformen wie die AVEVA System Platform bieten natürliche Rückverfolgbarkeit, indem sie kritische Daten (Temperaturen, Zykluszeiten, Qualitätskontrollen usw.) automatisch mit Produkten oder Aufträgen verknüpfen. Außerdem erleichtern sie die Einhaltung von Normen (ISO, IFS, GMP usw.).
🔎 GS1 France betont, dass die Verbesserung der Verfahren zur Rücknahme und zum Rückruf von Produkten für Unternehmen und Händler eine wichtige Priorität darstellt, um die Produktsicherheit und die Reaktionsfähigkeit im Falle von Gesundheitskrisen zu verbessern. Der digitale Wandel in der Lebensmittelindustrie trägt dazu bei, die neuen Erwartungen der Verbraucher nach mehr Transparenz und Produktinformationen zu erfüllen.
Reduzierte Stillstandszeiten und Wartungskosten
Ein effektives Überwachungssystem hilft, ungeplante Stillstandszeiten zu reduzieren, indem es Anomalien, übermäßigen Verbrauch oder Ausfälle frühzeitig erkennt. Es ermöglicht auch eine Umstellung auf bedingungsabhängige oder vorausschauende Wartung.
Dank der kontinuierlichen Erfassung von Felddaten können AVEVA Lösungen mit Analysealgorithmen oder MES-Software gekoppelt werden, um Ausfälle zu antizipieren und Eingriffe zum richtigen Zeitpunkt zu planen, ohne zusätzliche Kosten oder längere Stillstandszeiten.
📉 Laut McKinsey können Industrieunternehmen, die vorausschauende Wartung einsetzen, die Maschinenstillstandszeiten um 30 bis 50% und die Wartungskosten um 20 bis 40% senken.
Verbesserung der Sicherheit von Einrichtungen
Die industrielle Überwachung spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit von Menschen, Sachwerten und der Umwelt. Sie ermöglicht Ihnen Folgendes:
- Überwachung kritischer Werte (Druck, Temperatur usw.)
- Auslösen intelligenter Alarme
- Echtzeitüberwachung gefährdeter Anlagen
- Automatische Isolierung oder Abschaltung eines Bereichs bei Überschreiten von Schwellenwerten
Die Lösungen von AVEVA bieten erweiterte Funktionen für das Alarm-, Ereignis-, Benutzerberechtigungs- und Protokollierungsmanagement, die den Normen ISA-18.2 und IEC 62682 entsprechen.
⚠️ Eine Studie von INERIS unterstreicht die Bedeutung der Analyse technischer, menschlicher und organisatorischer Ursachen bei Industrieunfällen. Der Bericht „Omega 10“ befasst sich beispielsweise mit der Leistungsbewertung technischer Sicherheitsbarrieren und hebt die entscheidende Rolle von Überwachungssystemen bei der Vermeidung von Zwischenfällen hervor.
Industrielle Überwachung, vom Maschinen-HMI bis zur Überwachung des gesamten Unternehmens
Im Zeitalter von Industrie 4.0 geht die industrielle Überwachung weit über die reine Anzeige von Informationen auf einem Terminal hinaus. Sie muss nun jedem Anwenderprofil – Bediener, Vorgesetzter, Betriebsleiter oder Produktionsleiter – eine maßgeschneiderte Erfahrung bieten, die klar, reibungslos und effizient ist.
Ein effektives industrielles Überwachungsprojekt muss sich an diese drei Nutzungsebenen anpassen und jedem die richtigen Werkzeuge und den richtigen Informationsgrad zur Verfügung stellen:
Das Maschinen HMI (lokale HMI)
Hier besteht die Herausforderung darin, die Geräte so nah wie möglich am Einsatzort zu steuern: eine Maschine starten, eine Einstellung anpassen, einen Alarm anzeigen. Die Schnittstellen müssen einfach, berührungsempfindlich, robust und oft in anspruchsvolle Umgebungen eingebettet sein.
Der Leitstand (zentrale Überwachung)
Dies ist die Schaltzentrale der Produktion. Daten aus mehreren Linien oder Produktionen werden konsolidiert, analysiert und auf großen Bildschirmen oder Videowänden angezeigt.
Sie erhalten eine konsolidierte, hierarchische Ansicht und können Ihre Anlagen reaktionsschnell verwalten und dabei die industriellen Sicherheitsvorschriften (Alarmmanagement, Zugangskontrolle, Redundanz usw.) einhalten.
Unternehmensweite Überwachung (Multi-Standort-Überwachung)
Auf dieser Ebene ist die Überwachung nicht mehr nur technisch, sondern strategisch. Daten aus mehreren Werken werden kontextualisiert, standardisiert und in Schnittstellen dargestellt, die für Produktions-, Wartungs- oder Betriebsleiter konzipiert sind. Sie können die Leistung entfernter Standorte vergleichen, Abweichungen visualisieren und fundierte Entscheidungen in großem Maßstab treffen.
Auf dem Weg zu einer Cloud- und mobilen Überwachung
Der aktuelle Trend geht eindeutig hin zu einer besser zugänglichen, mobilen und transparenten Überwachung, um dezentrale Entscheidungsprozesse und die erforderliche Flexibilität in der Fertigung zu unterstützen.
Dank Web- und Cloud-Technologien ist nun Folgendes möglich:
- Überwachung einer Anlage über ein Tablet oder Smartphone
- Freigabe von Dashboards für Teams vor Ort oder in der Zentrale mit nur wenigen Klicks
- Zugriff auf wichtige Kennzahlen in Echtzeit ohne VPN oder aufwendige Infrastruktur
🔗 Web-HMI-Schnittstellen bieten Zugriff auf Überwachungsanwendungen direkt über einen einfachen Webbrowser, ohne Installation oder Neuinstallation und mit einem hohen Maß an Sicherheit:
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Ihre Vorgaben für ein industrielles Überwachungsprojekt: Wie Sie diese zusammenstellen
Ein erfolgreiches Projekt zur industriellen Überwachung basiert auf einem gut durchdachten Anforderungskatalog, der die Gegebenheiten vor Ort, technische Einschränkungen und strategische Ziele berücksichtigt. Es geht nicht nur darum, eine Technologie auszuwählen, sondern eine Lösung zu entwickeln, die sich effektiv in das bestehende industrielle Ökosystem einfügt und gleichzeitig nachhaltig und skalierbar ist.
Für mich ist das Lastenheft ein grundlegendes Dokument für den Erfolg eines HMI-, SCADA- oder MES-Projekts. Es bildet die Grundlage für die Spezifikationen und die erwarteten Funktionen, lenkt die technologischen Entscheidungen und leitet die Konzeption sowie die Ergonomie der Anwendungen. Es erleichtert auch die tägliche Arbeit der Bediener. Während des gesamten Projekts beziehe ich mich darauf, um den Fortschritt der einzelnen Phasen zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Ergebnisse den ursprünglichen Erwartungen entsprechen. Ein gut ausgearbeitetes Lastenheft hilft mir außerdem, die Kosten und die Projektdauer besser zu kontrollieren.
Jan Denzau, Sales Manager bei Factory Software
Identifizieren von Geschäftsanforderungen und Anwendungsfällen
Der Ausgangspunkt ist die Praxis. Jede Produktion hat ihre Besonderheiten, jede Branche ihre Anforderungen.
Stellen Sie sich die richtigen Fragen: Welche Vorgänge müssen visualisiert oder gesteuert werden? Wer sind die Anwender (Bediener, Wartung, Technik, Management usw.)? Was sind die kritischen Anwendungsfälle (Chargenstart, Rückverfolgbarkeit, Energieüberwachung, Alarmmanagement usw.)?
Die industrielle Überwachungssoftware AVEVA InTouch passt sich dank modularer Schnittstellen an unterschiedliche Anwenderprofile an. Diese Flexibilität ist unerlässlich, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen, ohne die Architektur unnötig zu verkomplizieren.
Festlegen der Leistungskennzahlen (KPIs)
Ihre Überwachung sollte kein passives Instrument sein. Sie sollte die richtigen Daten zur richtigen Zeit liefern, um die Leistung zu steigern. Hier sind einige Beispiele für industrielle KPIs, die häufig in Überwachungssystemen gemeldet werden:
- Maschinenverfügbarkeitsrate (TRG)
- Gesamtanlageneffizienz (TRS/OEE)
- Mittlere Zeit zwischen Ausfällen (MTBF) und mittlere Reparaturzeit (MTTR)
- Energieverbrauch pro Charge oder produzierter Einheit
- Ausschuss- oder Nichtkonformitätsrate
Geben Sie Ihre technischen und Cybersicherheitsanforderungen an
Ihre Anforderungen sollten nicht nur Ihre geschäftlichen Anforderungen beschreiben, sondern auch die vorhandene technische Umgebung, die zu erfüllenden Standards und die Anforderungen an die Cybersicherheit berücksichtigen.
Wichtige zu spezifizierende Aspekte:
- Verwendete Kommunikationsprotokolle (Modbus, OPC UA, MQTT usw.)
- Art des industriellen Netzwerks (Ethernet, industrielles WLAN, Glasfaser usw.)
- Bereits vorhandene Systeme (SPS, MES, ERP usw.)
- Benutzerzugriffsrichtlinien (Rollenverwaltung, Verbindungsrückverfolgbarkeit)
- Anforderungen hinsichtlich Redundanz, Backup oder Hochverfügbarkeit
Die AVEVA Software beispielsweise ist nach IEC 62433 und ANSSI zertifiziert und wurde für die Integration in komplexe industrielle Infrastrukturen entwickelt, wobei sie die strengsten Sicherheitsstandards erfüllt (starke Authentifizierung, zentralisierte Berechtigungsverwaltung, Audit-Trail usw.).
🔐 Industrielle Cybersicherheit ist keine Option mehr: Die ANSSI empfiehlt einen „Zero Trust“-Ansatz in kritischen Architekturen, einschließlich Überwachungssystemen.
Zukünftige Entwicklungen im Blick
Ein effektives Überwachungssystem muss nicht nur heute, sondern auch morgen noch effektiv sein. Daher ist es unerlässlich, bereits in der Planungsphase die Skalierbarkeit der Lösung zu berücksichtigen.
Fragen, die Sie sich stellen sollten: Kann die Lösung auf die Cloud oder mobile Geräte aktualisiert werden, lässt sie sich in neue Werkstätten, neue Maschinen oder neue Standorte integrieren, ist sie mit Analyse-Tools oder MES-Plattformen kompatibel?
Die AVEVA Plattformen bieten native Skalierbarkeit, sodass Sie klein anfangen (lokale Workstation) und bis hin zur Unternehmensüberwachung mit Cloud-Anbindung skalieren können, ohne alles neu aufbauen zu müssen. Denken Sie daran, dass ein von Anfang an gut durchdachtes Projekt mittelfristig versteckte Kosten und technische Einschränkungen vermeidet.
Im Einklang mit diesem zukunftsorientierten Ansatz ist das AVEVA Flex Software-Abonnement ein echter Gewinn. Es ermöglicht Ihnen die völlig freie Aktualisierung Ihres Überwachungssystems und den Zugriff auf die gesamte AVEVA Software über ein flexibles Abonnementsystem. So können Sie Ihre Tools an neue Anforderungen (Mobilität, Cloud, mehrere Standorte, MES-Integration usw.) anpassen, ohne ein neues Kauf- oder Migrationsprojekt starten zu müssen. Es ist eine agile und wirtschaftliche Möglichkeit, die digitale Transformation Ihrer Produktion langfristig zu unterstützen.
Welche Stolperfallen sind bei einem Projekt zur industriellen Visualisierung zu vermeiden?
Ein Überwachungsgsprojekt kann technisch einwandfrei sein und dennoch in der Praxis scheitern. Warum? Weil es nicht nur darum geht, Geräte anzuschließen oder Daten anzuzeigen, sondern ein Betriebsinstrument zu entwickeln, das auf die Anwendungen, Teams und das gesamte industrielle Umfeld zugeschnitten ist. Hier sind die häufigsten Fehler, die es zu vermeiden gilt.
Die Ergonomie der Benutzeroberflächen vernachlässigen
Einer der wichtigsten Faktoren für die Effizienz eines Visualisierungssystems ist seine Benutzerfreundlichkeit. Zu viele Projekte scheitern, weil die Schnittstellen komplex, schwer lesbar oder für die Bediener schlecht konzipiert sind.
Gute Ergonomie bedeutet:
- Klare und intuitive Navigation
- Konsistente Farbcodierung
- Dynamische Oberflächen
- Auf die Benutzerrolle zugeschnittene Ansichten
Mit Lösungen wie AVEVA InTouch HMI können Sie modulare und grafisch moderne Schnittstellen erstellen, die den ergonomischen Standards (ISA-101, High Performance HMI usw.) entsprechen. Denken Sie daran: Eine schwer verständliche Schnittstelle erhöht das Risiko menschlicher Fehler und verringert die Reaktionsfähigkeit der Teams auf Störungen.
Unterschätzung der Bedeutung von Schulungen für das Bedienungspersonal
Selbst die beste Software verliert ihren gesamten Wert, wenn die Anwender nicht in ihrer effektiven Nutzung geschult sind. In einer Produktionsumgebung zählt jede Sekunde, und die Bediener müssen bei der Verwendung des Tools autonom, reaktionsschnell und sicher sein.
Denken Sie also daran, Schulungen gleich nach der Einführung der Lösung anzubieten, diese auf verschiedene Profile (Wartung, Produktion, Technik usw.) zuzuschneiden und in die HMI integrierte Anleitungen oder Tutorials bereitzustellen.
Es ist wichtig, die Bediener frühzeitig in das Projekt einzubeziehen, um die Akzeptanz zu stärken und die Lösung sofort nach der Inbetriebnahme besser anzunehmen.
Factory Software hat AVEVA Teamwork bei SULO integriert und trägt dazu bei, die Leistung der Mitarbeiter in der Produktion zu verbessern. Mit AVEVA Teamwork erfassen und analysieren die Mitarbeiter am Standort Langres Informationen aus der Fertigung. Darüber hinaus haben sie einfachen Zugriff auf Informationen und Sicherheitsvorschriften. Außerdem stehen ihnen Online-Schulungen und täglicher Support zur Verfügung.
Die Skalierbarkeit der Lösung vergessen
Ein Überwachungsprojekt sollte nicht in Stein gemeißelt sein: Es muss das Wachstum, die Innovation und die Diversifizierung Ihres Industriestandorts unterstützen. Allzu oft schränken technische Entscheidungen zukünftige Entwicklungen ein (Hinzufügen von Maschinen, Anbindung an ein MES, Umstellung auf die Cloud usw.).
Entscheiden Sie sich für eine modulare und skalierbare Softwarearchitektur, Kompatibilität mit offenen Standards (OPC UA, MQTT, SQL usw.) und ein Abonnementmodell, das eine Kapazitätserweiterung ermöglicht.
Mit AVEVA Flex können Sie eine Lösung entwickeln, die mit Ihrem Unternehmen mitwächst, ohne dass Sie bei Null anfangen müssen. Wenn Sie von Anfang an „skalierbar“ denken, vermeiden Sie kostspielige Überholungen oder technologische Engpässe in zwei bis drei Jahren.
Wählen Sie eine Lösung, die unabhängig von Ihrem industriellen Ökosystem ist
Die Überwachung findet nicht in einem Vakuum statt: Sie muss mit Automatisierungssystemen, MES, ERP, Qualitätswerkzeugen, CMMS und sogar Cloud-Plattformen kommunizieren. Eine isolierte Lösung führt zu Doppelarbeit, erneuten Eingaben und Informationsverlusten.
So gewährleisten Sie eine vernetzte Überwachung:
- Wählen Sie interoperable Lösungen
- Überprüfen Sie die Datenaustauschfunktionen (API, OPC UA, SQL, MQTT usw.)
- Integrieren Sie die Überwachung in eine globale Fabrikarchitekturvision
Die AVEVA Software lässt sich nahtlos in heterogene Umgebungen integrieren und ermöglicht einen bidirektionalen Datenfluss zwischen industriellen und IT-Systemen. Ein isoliertes System schränkt die Digitalisierung der Produktion ein und erschwert kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen.
Wie unterstützt Factory Software Sie bei Ihren Projekten zur industriellen Visualisierung?
Bei Factory Software unterstützen wir Fertigungsunternehmen in jeder Phase ihres Überwachungsprojekts, von der ersten Bedarfsanalyse bis zur Inbetriebnahme, einschließlich der Auswahl der Technologie und der Integration in das bestehende Ökosystem. Dank unserer Expertise in AVEVA Software bieten wir skalierbare, interoperable und sichere Architekturen, die sich sowohl für einzelne Produktionsstätten als auch für standortübergreifende oder Cloud-basierte Überwachungsprojekte eignen. Unsere Teams und unsere Integratoren-Community helfen Ihnen dabei, Ihre Anforderungen zu formalisieren, robuste Spezifikationen zu erstellen, leistungsstarke Schnittstellen schnell zu implementieren und die Akzeptanz durch Ihre Bediener durch gezielte Schulungen sicherzustellen. Das Ergebnis: eine Überwachung, die heute und in Zukunft Leistung liefert.