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Sind Sie mit Ihren Kollegen vernetzt? Oder denken Sie das nur?

Geschrieben von Dirk Rengbers | 05.10.2022 22:00:00

Erfordern nicht die meisten Arbeitsplätze ein gewisses Maß an Konnektivität?

Es ist hilfreich, sich auf eine weit gefasste Definition des Begriffs "Connected Worker" oder vernetzter Mitarbeiter zu einigen. Aber noch wichtiger ist es, zu erkennen, welchen Vorteil es bringt, wenn unterschiedliche Beteiligte im Produktionsumfeld miteinander in engem Kontakt stehen - egal wo sie sind - um nachhaltig, zuverlässig und rentabel zu arbeiten. Im weitesten Sinne bezieht sich der Begriff "Connected Worker" darauf, wie wir unsere Arbeitsweise verändern. Der Begriff "Connected" bezieht sich auf die Technologie (Cloud, KI, ML, Mobilität), die sie ermöglicht.  "Worker" bezieht sich auf jeden, der Werte für das Unternehmen schafft, nicht nur auf die Mitarbeiter an der Maschine oder im maschinennahen Umfeld. Und: Bei Connected Worker-Lösungen geht es nicht darum, mehr vernetzte Geräte und coole Technologien einzusetzen.

Mit der Wertschöpfungskurve des Connected Workers bewertet LNS Research sechs Wertquellen nach dem Grad der Konnektivität der Belegschaft und dem potenziellen Geschäftswert. Die Grundannahme ist, dass mit zunehmender digitaler Konnektivität zwischen Menschen und ihrer Arbeitsumgebung auch der potenzielle Wert steigt. Die Kurve ist hilfreich, weil sie uns erlaubt, den Connected Worker als ein Spektrum und nicht als ein abstraktes Konzept zu betrachten. 

Einige praktische Anwendungsfälle

  1. Integriertes Engineering- und Anlageninformationsmanagement bezieht sich auf die Verwendung einer durchgängigen Integration von Konzept-, Planungs- und Detaildesign in einer Umgebung, die alle Prozesssimulationen und das Engineering über eine einzige Datendrehscheibe abwickelt. Dies kann sowohl für Neubauten als auch für Modernisierungsprojekte genutzt werden.
  2. Fortschrittliche Prozesssimulation verwendet First-Principle-Modelle, um die dynamische Prozesssimulation in Ihrer Anlage auf ein höheres Niveau an Zuverlässigkeit und Genauigkeit zu bringen. Die Prozessmodelle lassen sich mit anderen wichtigen Anlagenanwendungen wie DCS- und SPS-Simulationssystemen verbinden, um Bedienerschulungssysteme zu betreiben. Die Hinzufügung von virtueller/erweiterter Realität führt zu einer weiteren Verbesserung der Konnektivität und, was noch wichtiger ist, zu einem höheren Geschäftswert.
  3. Asset Performance Management sammelt Daten über die Leistung der Anlagen und stellt die Werkzeuge und Anwendungen bereit, die eine optimale Nutzung der Anlagen ermöglichen. Die Leistungsüberwachung in Verbindung mit prädiktiver Analytik ermöglicht eine zustandsbasierte Instandhaltung, die Einblicke in die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Anlagenzuständen und Fehlerursachen ermöglicht. Die Vorhersage von Ausfällen, bevor sie eintreten, ermöglicht eine bessere Ausfallplanung, eine höhere Produktivität und eine Verkürzung der mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTBF).
  1. Intelligente Feldgeräte sind mit erweiterten Betriebs- und Diagnosefunktionen ausgestattet. In den meisten Fällen werden diese fortschrittlichen Funktionen nicht genutzt, weil sie den Bedienern nicht zur Verfügung gestellt werden oder weil sie spezielle Software oder Personal erfordern. Die Nutzung aller Funktionen intelligenter Feldgeräte ermöglicht einen Einblick in den Zustand der Anlage, z. B. die Erkennung eines klemmenden Ventils, bevor es blockiert, oder eine frühzeitige Warnung, dass die Leistungsaufnahme eines Motors ungewöhnlich hoch ist.
  2. Advanced Process Control (APC) nutzt künstliche Intelligenz und neuronale Netze, um u. a. die Brennstoffverbrennung, die Rampenraten der Anlage und die Dampftemperaturregelung zu optimieren und z.B. die Emissionen zu senken.
  3. Mobile Wartungsrundgänge können für die Durchführung von Standardinspektionen mit Echtzeitanalyse von Betriebsvariablen eingesetzt werden, um dynamisch geeignete Maßnahmen auszulösen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Bediener die richtigen Aufgaben zur richtigen Zeit und korrekt nach der standardisierten Prozedur durchführt, was zu einer erhöhten Sicherheit und Zuverlässigkeit führt.
  1. Kontextualisierte, umsetzbare Informationen erleichtern die Konvergenz zwischen OT- und IT-Systemen und ermöglichen eine ganzheitliche Sicht auf den Anlagenbetrieb, die zu einer schnelleren und fundierteren Entscheidungsfindung führt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es bei Connected Worker um Problemlösungen und einen Mehrwert für unsere Arbeitsweise geht.