Der Leitstand und die Betriebszentrale sind zwei verschiedene industrielle Werkzeuge. Und es ist wichtig, die Funktion jedes einzelnen zu verstehen. Und richtig zu bewerten.
Dieser ist seit Jahrzehnten eine Schlüsselkomponente in den meisten Industriezweigen und bildet das Herzstück von Industrieanlagen. Er ist für Produktionsmitarbeiter bestimmt und besteht in der Regel aus mehreren Überwachungsbildschirmen, die Informationen über die zu steuernden Anlage liefern. Bestenfalls sind diese Informationen kontextualisiert, wenn es sich um unterschiedliche Anwendungen handelt. Diese Bedienerplätze stellen die Steuerung der Anlagen in Echtzeit sicher. Ihre Verfügbarkeit muss maximal sein, da sie die industriellen Aktivitäten vollständig bestimmen. Je nach Kritikalitätsgrad der Industriebetriebe sind diese Bedienerplätze redundant ausgelegt.
Ich rede da auch gerne vom Unified Operations Center (UOC) und definiere dies als ein Instrument zur Entscheidungsfindung in Echtzeit, das von Betriebspersonal und Management genutzt wird, um greifbare Daten auszutauschen und Maßnahmen zu definieren, die dem Unternehmen helfen, besser zu funktionieren und die Produktivität zu steigern. Dabei stehen natürlich nicht nur die Echtzeitdaten, sondern auch historisierte Daten zur Verfügung. Unter Zuhilfenahme von KI sowie Machine Learning gibt es ebenfalls Prognosedaten, auf denen die Entscheidungen getroffen werden können. Es ist wie ein digitales Dashboard aufgebaut, bietet einen umfassenden Überblick über alles, was in der Fabrik passiert, und ermöglicht es, die verschiedenen Geschäftsbereiche zu vereinen.
Dank eines einheitlichen Produktionszentrums kann man sich eine standortübergreifende, aber auch eine werkstattübergreifende oder berufsgruppenübergreifende Sicht vorstellen, wobei das Prinzip das gleiche bleibt.
Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass eine einheitliche Betriebszentrale kein Instrument zur Steuerung von Anlagen ist, sondern die Leitwarte ergänzt. Gemeinsam tauschen sie Daten aus, überschneiden sich aber nicht, ihre Rollen sind völlig getrennt.
Die einheitliche Betriebszentrale sollte an einem Ort eingerichtet werden, an dem Manager und Betriebsleiter zusammenkommen, um sich auszutauschen, zu analysieren und zu entscheiden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Daher ist es der ideale Leitfaden für die Besprechungen der operativen Manager für Produktion, Qualität, Wartung und Energie, die je nach Ereignissen und/oder Zielen um den Finanzmanager, den Logistikmanager für die kontinuierliche Verbesserung und die gesamte Gruppe erweitert werden können. Die einheitliche Betriebszentrale wird z. B. für die Durchführung effizienter Schichtbesprechungen genutzt: Am Ende oder zu Beginn jeder Schicht oder jeden Morgen bei einer Teambesprechung (einer Schichtbesprechung) oder bei einer Besprechung des Managements von Produktion, Wartung, Qualität, Energiemanagement, Logistik usw., um die Daten des Vortags zu kommentieren. Das Unified Operations Center ermöglicht es, Daten, die normalerweise an verschiedenen Orten und in verschiedenen Systemen verfügbar sind, unterschiedlichen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Es bietet zuverlässige Daten aus einer einzigen Quelle, die sowohl von den operativen Mitarbeitern als auch vom Management gelesen werden können.
Nehmen wir als Beispiel eine Fabrik, die Medikamente herstellt: Man kann die Produktion in der Fabrik visualisieren, den gesamten Produktionsfluss verfolgen, aber auch den Leistungsabfall in einem bestimmten Bereich der Produktion sehen und feststellen, dass die schlechten OEE (Overall Equipment Efficiency) Werte vor allem mit der Qualitätskomponente zusammenhängt. Diese Feststellung kann vom Qualitätsmanager weitergegeben werden, der seinen Kollegen die Gründe für den Qualitätsrückgang, der sich stark auf die Produktivität des Standortes auswirkt, erläutern wird.
Der Instandhaltungsleiter kann auch die Gründe für die Stillstände auf der Top 10 Liste kommentieren, und alle können über Korrekturmaßnahmen nachdenken, die es ermöglichen, so schnell wie möglich wieder zu einem akzeptablen OEE Wert zu gelangen. Daneben könnte auch der Energieverbrauch überwacht werden und man könnte feststellen, dass beim Schichtwechsel am Morgen ein zu hoher Verbrauch aufgrund von lange überholten und veralteten Abläufen festgestellt wird, und beschließen, die Schicht zusammenzurufen, um sie über die momentan geltenden Abläufe zu informieren.
Dies sollen nur einige kleine Beispiele sein. Dem Inhalt eines Unified Operations Center sind keine Grenzen gesetzt. Es ist auch denkbar, den digitalen Zwilling, der ein UOC zweifelsfrei darstellt, auch um eine grafische 3D Komponente zu erweitern, die es dem Betreiber ermöglicht, seine Anlage in 3D zu betrachten und im Alarmfall schnell einzugreifen, indem er durch den Raum navigiert, um das fehlerhafte Gerät zu finden. Darüber hinaus können ihm auch alle Unterlagen in elektronischer Form zur Verfügung gestellt werden, die er benötigt, um die defekte Anlage zu reparieren. Mit einem Unified Operations Center haben Unternehmen dank der verbesserten Transparenz, Zusammenarbeit und operativen Agilität, die diese Lösung bietet, sehr hohe Einsparungen erzielt.
Was ist denn nun besser? Keins bzw. die beiden ergänzen sich. Ist das auch Ihre Schlußfolgerung? In jedem Fall lade ich Sie ein sich das Unified Operation Center in unseren Showroom in Düsseldorf live anzusehen. Wenn Sie sehen möchten, wie ein AVEVA Unified Operations Center in der Praxis aussieht und welche Vorteile es bietet reservieren Sie sich einen Termin, um unser UOC in Düsseldorf zu besichtigen.