Vor einigen Wochen hatte ich das Vergnügen, mit meinen Kollegen Nicolas Le Du, Sales Director bei Factory Software, und Valentin Dugast, Sales Engineer und Marktexperte für Life Sciences (Pharma und Biotechnologie), zu sprechen. In einem gemeinsamen Interview erörtern sie die wichtigsten Herausforderungen, mit denen die Marktteilnehmer konfrontiert sind. Ich habe unsere beiden Experten nach den verfügbaren Lösungen und einigen Ratschlägen gefragt, wie die Digitalisierung in einem sich schnell verändernden Sektor am besten erreicht werden kann.
Nicolas Le Du: Hallo, mein Name ist Nicolas Le Du, ich bin derzeit Sales Director bei Factory Software und war mehrere Jahre für den Life Sciences Markt (Pharma- und Kosmetikindustrie) verantwortlich. Factory Software ist ein Vertriebspartner von AVEVA Software und wir widmen diesem Markt besondere Aufmerksamkeit. Dieser Markt erfordert eine besondere technische und kommerzielle Herangehensweise, insbesondere im Hinblick auf die regulatorischen Einschränkungen und die Besonderheiten der Branche, in der die Wahl des Integrationspartners sehr wichtig ist.
Valentin Dugast: Hallo, ich bin Valentin Dugast, der neue Sales Manager für den Life Science Markt. Ich bin verantwortlich für die Entwicklung und Unterstützung unserer Kunden bei der Optimierung ihrer Produktion. Dank der langjährigen Erfahrung von Factory Software in diesem Sektor können wir heute auf zahlreiche Referenzen verweisen.
Nicolas Le Du: Die Einschränkungen waren immer mehr oder weniger die gleichen. Eine der größten Einschränkungen für die Pharma- und Kosmetikindustrie ist die Vorschrift 21 CFR Part 11 der FDA (Food and Drugs Administration). Erwähnenswert ist auch das immer wichtiger werdende Thema Cybersecurity. Die Kunden müssen ihre Anwendungen anders als in anderen Branchen behandeln und überwachen, um das Risiko von Cyberangriffen oder Datenlecks zu vermeiden. Der Markt muss daher diese Einschränkungen der Cybersicherheit mit der Einhaltung der Vorschriften in Einklang bringen.
Insgesamt besteht die größte Herausforderung für den Life-Sciences-Markt derzeit darin, auf dem digitalen Weg zu bleiben, weiterhin zu produzieren und sich an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen, während gleichzeitig die historischen regulatorischen Einschränkungen bewältigt und die Infrastrukturen vor Cyberangriffen geschützt werden. Die Lösungen von AVEVA können den Herstellern dieser Branche Antworten auf diese Fragen geben.
Valentin Dugast: Die Unternehmen der Life-Sciences-Branche stehen bei der Digitalisierung der Produktion vor echten Herausforderungen, um den zahlreichen Anforderungen gerecht zu werden: Datensicherheit, Compliance, Interoperabilität zwischen Technologien, Agilität und Kontrolle der Produktion, kultureller Wandel, Kompetenzmanagement und Kostenkontrolle.
Factory Software bietet mit seiner AVEVA-Software eine Reihe von Lösungen, um all diesen Anforderungen gerecht zu werden. Die Kombination unserer Lösungen und unseres Know-hows ermöglicht es Herstellern, ihre digitale Strategie zu beherrschen und erfolgreich umzusetzen.
Nicolas Le Du: Digitale Technologien gewinnen zunehmend an Bedeutung und die produzierenden Unternehmen der Life Sciences haben keine andere Wahl, als sie zu nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Aktuelle Trends konzentrieren sich daher vor allem auf die Digitalisierung von Daten und Prozessen. Regulatorische Vorgaben führen heute zur Einführung von EBRs (Electronic Batch Records), die eine effiziente und damit „papierlose“ Chargendokumentation ermöglichen. Ziel ist eine bessere Rückverfolgbarkeit von Bedienhandlungen, Produktionslinien usw. zu elektronisch verarbeiteten Master Batch Records sowie zu gesetzeskonform dokumentierten Prozessen und Ergebnissen.
Software für die Rückverfolgbarkeit von Produktionsdaten, aber auch für die Rückverfolgbarkeit von Umweltdaten mit EMS-Lösungen (Environmental Monitoring System) sind ebenfalls auf dem Vormarsch in den produzierenden Unternehmen dieses Sektors. Diese Lösungen sind wichtig, um die guten atmosphärischen Bedingungen in einem Reinraum, Labor oder einer CAZ (Controlled Atmosphere Zone) während der Produktion zu validieren und die Überwachung und Transparenz der Produktionsdaten zu gewährleisten. AVEVA bietet eine sehr breite Palette an industrieller IT-Software, die dank verschiedener Modultypen genau auf die Bedürfnisse von Unternehmen in der Kosmetik- und Pharmabranche zugeschnitten ist:
Valentin Dugast: Dieser Markt entwickelt sich ständig weiter, um seine Betriebsabläufe so weit wie möglich zu optimieren. Neben den Lösungen, die Nicolas erwähnt hat, finden wir auch Lösungen für künstliche Intelligenz, für das Datenmanagement und auch für den Zugriff auf Daten von verschiedenen Standorten oder Geräten aus, wobei die Sicherheit und die Einhaltung der Vorschriften gewährleistet sind.
Die Life-Science-Branche muss in ihren Technologien wirklich flexibel sein, um sich an Entwicklungen anpassen zu können. Mit AVEVA Flex können diese vielfältigen Anforderungen erfüllt werden.
Abschließend möchte ich noch einmal auf den starken Trend im Bereich Datenmanagement zurückkommen: AVEVA bietet mit dem AVEVA PI System (ehemals OsiSoft) eine agnostische und offene Lösung, mit der Daten erfasst, gespeichert, analysiert und visualisiert werden können, um die betriebliche Effizienz des Unternehmens zu verbessern. Mit dieser Lösung können Sie Ihre Daten in vollem Umfang nutzen und davon profitieren.
Valentin Dugast: Mit AVEVA Operations Control revolutionieren wir die Art und Weise, wie Life-Science-Unternehmen industrielle Software erwerben und nutzen. Unser Ziel ist einfach: Wir wollen eine uneingeschränkte und flexible Lösung anbieten, die die Bereitstellung von IT/OT-Anwendungen vereinfacht und gleichzeitig eine hervorragende Betriebsleistung sicherstellt.
Dank eines Lizenzmodells, das auf „Named User“ basiert, wird den Fertigungsunternehmen ein uneingeschränkter Zugriff auf Tools für die Überwachung (SCADA), Analyse (Historian), Berichterstellung, Zusammenarbeit und Betriebsführung (MES) ermöglicht. Dieser Ansatz bietet völlige Freiheit bei der Erstellung dedizierter Produktions-, Test- und Qualifizierungsumgebungen ohne technische Einschränkungen oder versteckte Kosten.
In einer stark regulierten Branche wie den Life Sciences, in der die Einhaltung von Standards wie FDA - 21 CFR Part 11 entscheidend ist, bietet AVEVA Operations Control eine robuste und skalierbare Lösung. Mit einer hybriden On-Premise- und Cloud-Architektur, vereinfachtem Lizenzmanagement und integriertem technischen Support helfen wir unseren Kunden, ihre Ressourcen zu optimieren und gleichzeitig Innovationen zu beschleunigen. Dies ist ein echter Wandel im Management industrieller Umgebungen.
Mit AVEVA Flex haben wir auch das Finanzierungsmodell für Industriesoftware neu gestaltet, um Unternehmen mehr Flexibilität und Planbarkeit zu bieten. Anstatt in unbefristete Lizenzen zu investieren, basiert AVEVA Flex auf einem Abonnementmodell, das es Fertigungsunternehmen ermöglicht, auf alle unsere Lösungen, einschließlich AVEVA Operations Control, je nach Bedarf zuzugreifen.
Dieses Modell bietet mehrere Vorteile: Erstens optimiert es die Kosten, indem es hohe Anfangsinvestitionen vermeidet und die Ausgaben über einen längeren Zeitraum verteilt. Zweitens bietet es ein hohes Maß an Flexibilität: Unternehmen können ihre Lizenzen ohne technische oder administrative Einschränkungen an die Entwicklung ihrer Geschäftstätigkeit anpassen.
Mit AVEVA Flex profitieren unsere Kunden außerdem von einem sofortigen Zugang zu Updates und Innovationen ohne zusätzliche Kosten sowie von einem integrierten technischen Support. Es ist ein moderner und effizienter Ansatz, der die Einführung neuer Technologien erleichtert und gleichzeitig die Budgets unter Kontrolle hält. Kurzum: AVEVA Flex gibt Ihnen die Freiheit, sich in Ihrem eigenen Tempo weiterzuentwickeln - bei vereinfachter Verwaltung und optimiertem ROI.
Nicolas Le Du: Wie bereits erwähnt, ist die Digitalisierung der Produktion heute ein Wettlauf, den alle gewinnen wollen. Aber nur weil es ein Wettlauf ist und alle mitmachen wollen, heißt das nicht, dass man es auf jede beliebige Art und Weise tun sollte. Es gibt einige gute Praktiken, denen man folgen sollte.
Die Stärke von AVEVA liegt darin, dass wir auf ein großes Netzwerk von Integrationspartnern zurückgreifen können, die sich diesem Markt verschrieben haben. Diese Integratoren, die sich auf die Implementierung von AVEVA-Software spezialisiert haben, verfügen über Fachwissen sowohl auf dem Produkt- als auch auf dem Pharma- und Kosmetikmarkt. Sie verfügen daher über ein umfassendes Know-how bei der Produktintegration unter Berücksichtigung der Marktanforderungen (insbesondere regulatorische Anforderungen), aber auch der Kundenanforderungen. Digitalisierungsprojekte sind Projekte, die sowohl externe Ressourcen (Integratoren, Software) als auch interne Ressourcen erfordern, da es sich um echte Geschäftsprojekte handelt, die Überlegungen zum Ansatz und zur Umsetzung erfordern.
Ein Beispiel: Ein EBR-Projekt kann nicht ohne Abstimmung und starke Einbindung des Kunden durchgeführt werden, insbesondere im Hinblick auf die Präsentation seiner Geschäftsprozesse durch Arbeitstreffen mit dem Integrator.
Wenn ich Ihnen meine Best Practices vorstellen sollte, würde ich sagen, dass es weniger um die Software geht, als um das Projektmanagement und die interne Beteiligung, auf die sich das Projekt konzentrieren sollte. Die Zusammensetzung des Teams, das sich mit dem Projekt befasst und es unterstützt, ist für den Erfolg entscheidend.
Weitere Informationen zu den Dienstleistungen von AVEVA für Unternehmen im Bereich Life Sciences finden Sie auf unserer Website oder kontaktieren Sie uns.