Aufgewachsen bin ich "aufm Dorf". Wenn man von A nach B wollte, dann ging das mit dem Fahrrad. Auch heute ist in Köln das Rad mein präferiertes Verkehrsmittel. Wie viele andere habe ich 2020 das Radfahren wieder neu entdeckt und anstatt das Radel als Verkehrsmittel zu sehen, habe ich angefangen längere Touren durch das Kölner Umland zu machen. Not macht bekanntermaßen erfinderisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen das bekannt vorkommt, halte ich für relativ hoch, denn die Zahl der Radfahrer auf den Rad- und Feldwegen ist massiv angestiegen. Zumindest gefühlt. Das wollte ich mal mit Zahlen belegen und habe "zunehmende Zahl der Fahrradfahrer 2020" gegoogelt. Und raten Sie mal, was da so als Suchergebnis auftaucht. Gleich nach "Statistiken zum Thema Fahrradfahrer | Statista" fingen die Meldungen zum Thema Verkehrsunfälle und Zahl tödlich verunglückter Fahrradfahrer an. Nicht ganz das, was ich wissen wollte, aber durchaus interessant. Denn viele meiner aktuellen Mitradler haben das Rad coronabedingt für sich auch wieder entdeckt. Und obwohl es heisst: "Das ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht", kommt es oft auf das WIE an und WOMIT.
Wenn man sich das Verhalten verschiedener Fahrradfaher einmal anschaut, so habe ich für mich in den letzten Monaten folgende Kategorien definiert:
Alltagsfahrer. Sie achten auf den Verkehr, tragen Helm und fahren verkehrstaugliche Drahtesel.
Sonntagsfahrer auf eBikes. Tauchen gerne in Gruppen auf und unterhalten sich gerne.
Rennradfahrer und alles, was schneller als ich unterwegs ist. Hochachtung, die Beine hätte ich auch gerne. Ich komme aber nicht umhin, mich manchmal zu fragen, ob der oder diejenige zu Hause ankommt. Nur weil jemand schneller als ich unterwegs ist, hat der oder die nicht immer Vorfahrt.
Als Kölnerin versuche ich mein Leben nach der Devise "Jeder Jeck ist anders" auszurichten, aber ein paar Grundregeln sollte man - finde ich - beachten, sobald man das traute Heim verlässt, um Rad zu fahren. Neben gegenseitigem Respekt und Rücksicht vermisse ich dabei oft vor allem eins: Die Klingel! Ich weiss nicht, wie oft ich mich erschreckt habe und dann - vor Schreck - in den Brennesseln gelandet bin, wenn ein 2-Rad-Rowdy wie aus dem nichts von hinten aufgetaucht und an mir vorbei gezogen ist.
Ich sehe das so (und es muss mir nicht jeder zustimmen, aber lassen Sie die Idee doch einfach mal auf sich wirken): Ein Fahrrad ohne Klingel ist wie ein Automatisierungssystem in der Produktion ohne Alarmfunktion. Wenn es keine Alarme gibt, sie soll man korrigierend einschreiten. Alarme sind dazu da, auf eine Situation hinzuweisen, die potentiell zu einem Problem - Tanja fährt in die Brennesseln - führen kann. Alarme generieren in der Regel Benachrichtigungen an Verantwortliche, die die Situation korrigieren oder eskalieren können. Bleibt das aus, dann bleibt die Produktion im schlimmsten Fall stehen.
Mit einer Klingel kann man sagen: bleib mal rechts, erschreck Dich nicht.
AVEVA integriert kontinuierlich Neuerungen in das eigene Alarmsystem. Dies beinhaltet von Hause aus 4 Kategorien nach der Empfehlung der EEMUA integriert. Diese Unterteilung wird auch in anderen Standards (IEC 62682) beschrieben.
Des weiteren gibt es hier sehr viele Funktionen wie Alarmunterdrückung usw., um den Bediener auf die wirklich wichtigen Dinge hinzuweisen - frei nach dem Motto: "bleib mal rechts, erschreck Dich nicht". Eine der jüngsten Neuerungen ist, dass Alarme direkt im Historian abgelegt werden können. Damit ergibt sich eine hervorragende Anzeige im Browser für die Alarmmeldungen. Hier verpassen gerade die langjährigen Anwender eine Menge von Vorteilen, da Bestandsapplikationen nur hochkonvertiert anstatt das die Neuerungen der Software integriert werden.