Daten werden in exponentiellem Ausmaß erzeugt, bleiben bzw. werden mit zunehmender Menge ein unzureichend genutztes Gut. Ihre Nutzung über die Cloud verbessert die Entscheidungsfindung auf jeder Ebene und hilft, die digitale Transformation zu beschleunigen, sagt Ravi Gopinath, Chief Strategy Officer und Chief Cloud Officer bei AVEVA.
90% aller Daten die weltweit erfasst und gespeichert worden sind in den letzten 2 Jahren entstanden. Diese Aussage wird auch in zwei Jahren noch zutreffen. Wir reden also von unvorstellbaren Datenmengen und kein Ende in Sicht. Es gibt noch diverse andere Beispiele zu dem Thema Datenmengen, in Zahlen redet man hier aktuell von mehreren hundert Zettabytes. Zur Info: ein Zettabyte entspricht einer Billion Gigabyte.
Sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich generieren wir immer mehr Daten, die jedoch nicht alle erfasst und gespeichert werden. Ganz gleich, ob es sich um E-Mails in Ihrem Outlook-Posteingang oder um Informationen über die Leistung einer Offshore-Raffinerie handelt, diese Daten werden in der Regel einfach am Ort der Erfassung auf Vorrat gespeichert. In den seltensten Fällen werden sie allen Benutzern des Unternehmens zugänglich gemacht.
In der letzten Zeit erkennen aber immer mehr Unternehmen, dass diese Informationen zur Verbesserung der Entscheidungsfindung in vielerlei Hinsicht genutzt werden können. Die Verknüpfung dieser Produktionsdatensilos kann die Effizienz des Unternehmens über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg verbessern und gleichzeitig Kreativität und Innovation fördern. Cloud- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen, die bereits im Rahmen von Initiativen zur digitalen Transformation eingesetzt werden, können diesen Prozess erleichtern, indem sie das Potenzial dieser Daten freisetzen und die strategische Zusammenarbeit verstärken - sogar zwischen Standorten und über Unternehmensgrenzen hinweg.
Wenn Industriedaten über die Datensilos hinaus übertragen werden, können sie eine Vielzahl neuer Anwendungsfälle für Industrie 4.0 in der gesamten Fertigung, von der Führungsetage bis zu den Mitarbeitern an der Front schaffen. Die entsprechende Infrastruktur ist bereits vorhanden. Mehr als 60 % der Industrieunternehmen nutzen heute öffentliche oder private Cloud-Netzwerke, um erfasste Daten zu speichern und umfassende Initiativen zur digitalen Transformation zu beschleunigen. McKinsey schätzt, dass Cloud Computing bis 2030 einen Wert von mehr als 1 Billion Dollar EBIDTA generieren wird, was einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 20 % in allen Branchen entspricht. Einige Sektoren werden dabei besser abschneiden als andere: Die Öl- und Gasindustrie beispielsweise könnte Wertsteigerungen zwischen 29 und 60 % verzeichnen, während der Chemiesektor von bis zu 18 % profitieren könnte.
Ein kooperativer, cloudbasierter Ansatz kann die Geschäftsergebnisse im gesamten Unternehmen verbessern:
Jeder dieser Geschäftsbereiche arbeitet in der Regel relativ isoliert und handelt auf der Grundlage der Daten, die ihm zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Wenn diese Informationen jedoch gebündelt und für jede Einheit der Wertschöpfungskette zugänglich gemacht werden, ist es möglich, Entscheidungen auf jeder Ebene gleichzeitig und in Echtzeit zu treffen. Jedes Team kann die Auswirkungen seines Handelns auf das gesamte Unternehmen abschätzen. Eine solche integrierte Synergie ist nur durch die Kombination von Cloud Computing, KI-Erkenntnissen und menschlichem Fachwissen möglich - was bei AVEVA "Performance Intelligence" genannt wird.
Als der multinationale Energiekonzern BP das Management der nachgelagerten Öl- und Gaslieferkette standardisieren wollte, um sich schnell an Marktveränderungen anzupassen und wirtschaftliche Chancen zu nutzen, halfen SaaS-gestütztes Datenmanagement und Transparenz dabei, die Entscheidungsfindung in den globalen Teams für Rohstoffplanung und Raffineriebetrieb zu verbessern.
Der Einsatz von AVEVA Unified Supply Chain in der Cloud ermöglichte es BP, die IT-Betriebskosten zu senken und die Agilität durch Cloud-fähige Workflows zu erhöhen. Analysten konnten kommerzielle Risiken und wirtschaftliche Faktoren besser einschätzen, sobald sie auftraten. Die Laufzeit komplexer Betriebsmodelle wurde von sieben Stunden auf etwas mehr als drei Minuten verkürzt, und die Entscheidungszeit für den Einkauf und die Planung von Rohstoffen wurde von zwei Geschäftstagen auf zwei Stunden reduziert, wobei alle Informationen sofort im gesamten Unternehmen zur Verfügung stehen.
Da Unternehmen zunehmend zu Verwaltern wertvoller Daten geworden sind, treten wir in eine Welt ein, in der diese Informationen zunehmend zum Nutzen des Unternehmens monetarisiert werden können, zum Teil durch den Einsatz von KI. Wenn diese Erkenntnisse jedem Mitarbeiter im Unternehmen zur Verfügung stehen, lassen sich die Wettbewerbsvorteile erschließen, die in einem veränderten Geschäftsumfeld erforderlich sind. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass Führungskräfte über traditionelle Lösungen hinausblicken müssen. Die Kombination von Daten mit intelligenten Analysen, die über die Cloud bereitgestellt werden, ist die einzige Möglichkeit, eine Strategie für momentan bestehenden und zukünftigen Herausforderungen zu entwickeln.