"Die Industrieunternehmen der Zukunft werden Daten nutzen, um Ausfallzeiten zu vermeiden und die Effizienz zu steigern", sagte Matt Newton, Director Artificial Intelligence and Optimization bei AVEVA, einmal zu mir. Der Industriesektor befindet sich inmitten der größten Umwälzung seit Jahrzehnten. Überall auf der Welt stehen die Unternehmen unter großem Druck, zuverlässiger und produktiver zu werden und gleichzeitig die Kosten zu senken. Angesichts der rasanten Veränderungen auf dem Markt können es sich Unternehmen nicht mehr leisten, weiterhin in einer reaktiven Umgebung zu operieren. Für Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, Produktionsverluste zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensdauer der Anlagen zu verlängern - eine Effizienz, die Unternehmen dabei helfen kann, operative Spitzenleistungen zu erzielen.
Die Antwort liegt im Asset Performance Management (APM), einer Reihe von Technologien und Praktiken, mit denen Anlagen überwacht werden können, um drohende Anlagenprobleme zu erkennen, zu diagnostizieren und zu priorisieren - kontinuierlich und in Echtzeit. Ein gut durchgeführtes APM ermöglicht es Unternehmen, ungeplante Ausfallzeiten zu reduzieren, Anlagenausfälle zu verhindern, Wartungskosten zu senken, die Anlagenauslastung zu verbessern und Anlagen mit unzureichender Leistung zu identifizieren, um die allgemeinen Geschäftsziele zu unterstützen.
Im Mittelpunkt von APM steht das Konzept der Rentabilitätsmaximierung durch ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko, Kosten und Performance der Anlage oder der Produktionsstätte und auch die Mitarbeiter tragen einen wichtigen Teil dazu bei, da sie all diese Dinge bedienen. In den letzten zwei Jahren haben sich viele Unternehmen einer digitalen Transformation unterzogen, um die Agilität und Widerstandsfähigkeit des Unternehmens in einer zunehmend dynamischen Geschäftslandschaft zu steigern. In diesem Sinne entwickelt sich auch das Konzept des APM weiter.
Die Überschneidung von Industrie 4.0, dem Industrial Internet of Things (IIoT) und Technologien wie KI, vorausschauende Wartung, Cloud, Big Data und Mobilität rückt Anlagen in den Mittelpunkt des Unternehmens. Dieser Wandel stellt die Zukunft der Industrie dar. Durch den Einsatz von APM 4.0 können Anlagen von Kostenstellen in leistungsstarke Umsatz- und Rentabilitätstreiber verwandelt werden.
APM 4.0 basiert auf einem proaktiven Asset Performance Management, das durch vorausschauende Warnungen und präskriptive Analysen ermöglicht wird. Diese Art von Technologien kann die Kosten senken und gleichzeitig den Arbeitseinsatz und die Anlagenleistung optimieren. Durch den Einsatz von vorausschauenden und präskriptiven Analysen können Unternehmen Strategien implementieren, die ungeplante Ausfallzeiten für ihre kritischsten Anlagen vermeiden, während sie gleichzeitig entscheiden können, welche präventive oder verbesserte Anlagenstrategie die beste Vorgehensweise für ihre weniger wichtigen Anlagen ist.
Zu APM 4.0 möchte ich auch auf einen meiner früheren Blogs hinweisen »
Echte digitale Transformation in der Industrie kann nur auf einem soliden APM-Fundament aufgebaut werden - durch ein System, das Technik, Betrieb und Performance ganzheitlich miteinander verbindet. APM 4.0 schafft einen einzigen, integrierten digitalen Faden über den gesamten Lebenszyklus von Anlagen. Zwei Schlüsselfaktoren spielen bei der Umsetzung einer effektiven APM-Strategie eine entscheidende Rolle:
Mit der zunehmenden Automatisierung in allen Branchen werden mechanische Geräte durch elektronische Komponenten in Fertigungs-, Industrie- und Fabrikumgebungen ersetzt. Diese Entwicklung bedeutet, dass mehr Sensoren eingesetzt werden, um aussagekräftige Daten zu erfassen. Diese Entwicklung führt dazu, dass sich die Transparenz und der Einblick für die Betreiber erheblich verbessern.
Ein vernetztes System aus Sensoren und mobilen Geräten kann Entscheidungsträgern Echtzeitdaten über den Zustand, die Leistung und die Sicherheit ihrer Anlagen liefern und so präzisere Entscheidungen ermöglichen. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten - und in der Regel verzögerten - Indikatoren, die Ausfälle erst nach ihrem Auftreten melden, können die heutigen APM 4.0-Systeme Sensordaten nutzen, um Leistungsverschlechterungen und Komponentenausfälle vorherzusagen, bevor sie auftreten.
Prädiktive und präskriptive Analysen sind in der Lage, Sensordaten zu nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen und so die Anlagenleistung zu verbessern. Es ist jedoch auch wichtig zu verstehen, dass es nicht immer möglich ist, prädiktive Strategien anzuwenden, um die Risiken von Anlagen zu minimieren oder die Leistung zu optimieren. Bei einigen Anlagen ist der Einsatz von prädiktiven Strategien finanziell nicht darstellbar, da die Kosten für die Lösung höher sind als der Wert des Nutzens, z. B. geplante Ausfallzeiten.
Während einige Unternehmen kurz davor stehen, APM 4.0 zu erreichen, sind sich andere vielleicht nicht ganz sicher, wo sie mit der Einführung beginnen sollen. Es ist wichtig zu bedenken, dass der Übergang von einer reaktiven Instandhaltung zu einer proaktiven oder vorausschauenden Strategie ein Prozess ist. In vielen Fällen ist die Unternehmenskultur das größte Hindernis, das es zu überwinden gilt. In einem reaktiven Umfeld werden die Notfalleinsätze der Instandhaltung geschätzt, während sich die Strategie in einem proaktiven Umfeld darauf konzentrieren sollte, das eintreten von Notfällen von vornherein zu verhindern.
Wenn sich das Unternehmen darauf konzentriert, Ausfälle zu verhindern, beginnt sich die Kultur von reaktiv zu proaktiv zu verändern. Es wird immer einige reaktive Maßnahmen geben, aber wenn man in der Lage ist, die reaktiven Tätigkeiten zu minimieren, kann man besser planen und disponieren, die Gesamteffektivität der Anlagen erhöhen und letztlich die Rentabilität steigern.